Gefühlsgeständnis

Da stehen wir, vor dem großen Eingang des Wohnheimes, um uns zu verabschieden. Jedenfalls für diese eine Nacht. Um uns herum alles voller herumwirbelnder Blätter, nächtlicher Dunkelheit und liebevoller Zuneigung.


Tausend letzte Umarmungen, 
noch mehr Abschiedsküsse 
und letzte Blicke. 


Du nimmst mich noch einmal liebevoll in den Arm, ziehst mich ganz nah zu dir und flüsterst mir Worte ins Ohr, die mich glücklich machen, die ich aber nicht hören will.

Weil ich es noch nicht kann. Weil ich noch nicht bereit dafür bin. Weil ich weiß, wie es das letzte Mal endete und weil ich nicht weiß, ja nicht einmal ahnen kann, wie es mit uns enden wird.

Und das zerreißt mich...zu wissen, dass du verliebter bist als ich. Du bist bereit für unsere Beziehung, ich noch nicht. Noch lange nicht, doch trotzdem will ich es. Weil ich dich so sehr mag, weil ich deine Nähe vermisse, wenn du nicht in meiner Nähe bist, weil du wundervoll bist.

Und trotzdem, diese Worte wollen nicht aus meinem Mund. Doch, sie wollen, aber sie können nicht. Noch nicht. Gib mir einfach noch ein bisschen Zeit.


Ungesagtes

Viel zu viel, das ungesagt scheint, egal, wie oft man versucht, es in Worten wiederzugeben. Und je öfter du es aussprichst, desto unrealistischer scheint es dir.

Du kannst noch so vielen Leuten


tausende Details 
deiner Gedankenwelt 


erzählen, aufzeigen, erklären. Trotzdem wird es kaum einer verstehen.

Und das muss auch keiner. Denn manchmal reicht es einfach, zu wissen, dass man Menschen um sich herum hat, denen man vertrauen kann, die sich um einen sorgen, die einen mögen und mit denen man darüber reden kann. Auch, wenn man es letzten Endes gar nicht macht.

Es gibt Menschen, die immer für dich da sein wollen. Und es gibt Menschen, die einfach immer für dich da sind.

Diese Menschen sind das, 
was man Freunde nennt.


Menschen, die sich selbst langweilen, langweilen mich

Vor einigen Minuten noch glücklich, können einem Sätze von einer bestimmten Person genervt zurück lassen. Im Moment bin ich so sehr mit mir selbst beschäftigt und damit, alles wieder in geordnete Bahnen laufen zu lassen, dass andere Menschen mich schnell anstrengen und nerven können mit ihrer Unzufriedenheit oder, wenn sie nichts mit sich anzufangen wissen.


Mich nerven Menschen, die erst Versprechungen machen und dann, wenn es darauf ankommt, Verantwortungen von sich schieben wollen.

Und mich nerven Menschen, die nichts anderes zu tun haben, als ihre Langeweile anderen mitteilen zu müssen.


Im Moment bin ich in meinem Leben die wichtigste Person. Natürlich habe ich Freunde und Verwandte, die mir sehr nahe stehen und wichtig sind. Mein Freund natürlich auch.

Aber keinen dieser Menschen möchte ich über meine Bedürfnisse stellen. Nie wieder. Weils das einfach nicht wert ist...weils nie jemand wert war und nie jemand wert sein sollte.


Also, hört auf, andere zu nerven und beschäftigt euch mal wieder mit euch selber!


Denn nicht jeder kann mit sich alleine 
und dabei gleichzeitig glücklich sein.


Eigentlich

Eigentlich sollte ich glücklich sein. Eigentlich sollte ich mich gut fühlen. Eigentlich sollte ich herzhaft über deine Witze lachen. Eigentlich....scheiß auf dieses eigentlich.

Denn es ist nicht so, ganz und gar nicht. Doch, manchmal, sogar meistens, aber jetzt gerade nicht. Überhaupt nicht. Im Gegenteil, am liebsten würd ich weglaufen - vor dir und dem ganzen Kram mit der Liebe, der Eifersucht, dem ganzen Drumherum. Einfach alleine sein, mit Freunden treffen, feiern gehen oder alleine im Bett rumgammeln.

Es ist nicht so, dass die Zeit mit dir nicht schön ist oder ich dich nicht mag. Ich mag dich sogar sehr - und lasse dich immer mehr in mein Leben. Doch dabei fühle ich mich gar nicht gut. Nein, mein Bauch krampft sich bei dem Gedanken zusammen, wieder jemanden so sehr in mein Leben zu lassen, wie ich es vor langer Zeit mal getan habe.

Ich weiß, du hasst Vergleiche...

Und ich weiß, du flirtest viel. Das hat er auch getan. Und ich würde es dir so gerne sagen und dich bitten, Rücksicht zu nehmen...aber ich weiß auch, dass du das nicht magst. Mich vergleichst du schließlich auch nicht mit Exfreundinnen... und dennoch kann ich nicht anders. Manchmal seid ihr euch so gleich, dass ich Angst habe, den Fehler ein zweites Mal zu machen. Aber mit dir darüber reden fällt mir schwer, weil du mir das Gefühl gibst, dass du das nicht möchtest.

Wieso mache ich mir immer selber diese blöden Probleme...wieso kann ich mit dir nicht einfach mal glücklich sein? Ohne ständige Fragen...

Ich versuche, mir einzureden, dass ich mit dir einfach nur jetzt, in diesem Moment, den wir zusammen verbringen, glücklich sein möchte. Manchmal klappt das auch ganz gut. Meistens nicht, weil ich weiß, dass ich mich selber belüge. Ich möchte nicht von dir belogen werden. Ich möchte nicht, dass du mich verlässt, weil dir plötzlich ein anderes Mädchen besser gefällt. Es ist schwer, immer diese coole, lustige und auf keinen Fall eifersüchtige oder zickige Freundin zu sein...


weil mir das Gefühl dazu fehlt, 
so sein zu können, 
mir keine Sorgen machen zu müssen, 
mit dir frei sein zu können.


Du bist ein wunderbarer Mensch, da besteht kein Zweifel. Menschen mögen dich. Aber ich tu mir schwer mit Menschen, die andere so schnell auf ihre Seite ziehen. Etwas, dass meine beiden letzten festen Freunde so gut kannten. Von beiden wurde ich mies behandelt, mit beiden gab es Streit, weil ich (aus guten Gründen und immer viel zu spät) Schluß gemacht habe und bei beiden musste ich erkennen, welche "Freunde" trotz der ganzen Scheiße noch zu ihnen standen oder sie jetzt sogar noch rechtfertigen, wenn einer von ihnen Thema ist.

Weil ich mir zuviel gefallen lassen habe, weil ich zu leicht zu manipulieren bin, weil ich Streit gerne aus dem Weg gehe, weil ich möchte, dass alle Menschen um mich herum glücklich sind und nicht von mir genervt sind.


Ich hasse das. 
Ich will das nicht mehr. 
Ich hab genug davon.


Was also tun...unsere Beziehung steht gerade am Anfang und dann gleich schon wieder alles beenden? Oder mich dadurch kämpfen, obwohl es diese Momente gibt, in denen ich so scheißunglücklich bin. Sogar, wenn du da bist, stehen mir manchmal Tränen in den Augen, weil ich mir dich wegwünsche, oder wünsche, du hättest einen blöden Spruch nicht gesagt. Oder weil ich deine ganze Aufmerksamkeit wünsche und nicht die andere...

Wenn wir uns trennen, wird es wie bei meinen letzten beiden Trennungen auch:


Du gehst, 
nimmst ein paar meiner Freunde mit 
und ich bleibe zerstört zurück.


Und jetzt....jetzt bist du auf der Feier, auf die ich mich seit Wochen freue - und ich liege krank im Bett, damit ich morgen früh wieder fit für die Vorlesung bin. Ich hätte dich am liebsten hier behalten, bin aber zu stolz gewesen, es dir zu sagen. Außerdem...ich kenn das Spiel. Hätte ich dich darum gebeten, hier zu bleiben, hättest du mir das lange Zeit unter die Nase gerieben und ich hätte zum Ausgleich, aus welchem Grund auch immer, auch einmal zu Hause bleiben und eine Party verpassen müssen. Weil du es für mich ja auch einmal getan hast...hätte ich dich darum gebeten. Das zeigt, dass du nicht der richtige für mich bist...vielleicht für jetzt, für ein paar Wochen oder Monate, aber nicht für länger.


Du bist kein "Ich liebe dich", 
kein gemeinsames Weihnachten, 
Silvester oder Ostern. 


Kein Kennenlernen von Familienmitgliedern, kein Jahrestag. Das bist du einfach nicht.

Meine zwei besten Freunde wissen immer noch nicht, dass ich mittlerweile wieder "vergeben" bin. Auch, wenn sie hunderte Kilometer weit entfernt wohnen....wenn du der richtige wärst und ich mir dessen sicher wäre, hätte ich ihnen nicht längst von dir erzählt? Nicht einmal meine Schwester kennt deinen Namen....


Ich würde dich gerne in mein Herz lassen, 
doch du machst es mir nicht leicht,
also lasse ich es lieber.